Genau wie wir... 1990...

So "Pop up"-Konzepte sind ja schon eine ganze Weile hip. Also Läden die einfach irgendwo mal kurz auftauchen und kaum, dass man sie gut findet und auf der inneren Landkarte an coolen Locations verankert hat, sind sie wieder weg. Ähnlich verhielt es sich heute Nachmittag auch mit vier geschäftstüchtigen kleinen Mädels, die einfach so am Ende der Entenbrücke ihr "Café" eröffnet hatten. Als "Laden" fungierte keine schnöde Decke, sondern ein sehr liebevoll gestaltetes Papphäuschen inkl. Fensterläden und werbenden Ansagen. 

Auch wenn das bei uns damals nicht so professionell aufgezogen war, meine Schwester Heide und ich haben auch bei uns aufm Dorfplatz gesessen und unser Spielzeug oder Süßigkeiten, die wir Mama abgeluchst hatten, vertickt. Kein Businessplan, keine großen Gedanken darüber, ob man das überhaupt darf oder wie man das machen sollte. Wir ham´s einfach getan und unsere Eltern haben uns gelassen.


Ähnlich verhielt es sich mit dem Mädels-Quartett. "Ham wir alles selbst gebacken und jedes Stück kostet nur 50 Cent", versicherten sie Oskar und mir, dem diese Tatsache herzlich egal war. Papageien-Muffins sind schön bunt und bestreuselt, da ist klar, was Mama zu bezahlen hat, auch wenn die Waffeln und die anderen Rührkuchen auch sehr lecker aussahen.


Was wollt ihr euch denn von dem Geld kaufen? fragte ich neugierig und bekomme eine sehr niedliche, fast schüchterne: "Eine Popcorn Maschine" Antwort. So süß! Sowas muss man unterstützen! 


Als wir später vom Spielplatz, dem eigentlich Ziel unseres Spaziergangs, zurückkommen, liegt das "Cafe" ordentlich zusammengefaltet neben dem Altpapiercontainer. Ja, so einfach ist das, in der Kinderwelt: Von jetzt auf gleich sind Luftschlösser einzugsbereit, nur um dann wie selbstverständlich wieder zu verschwinden. Ich hoffe, sie haben genug Geld verdient, die CEOs von morgen! :-)